Murgesen Projekt

Die Rasse aus Apulien

Der Murgese ist benannt nach dem Gebiet der trockenen und steinigen Berge Apuliens: der Murge.

Er stammt aus der überschaubaren Region rund um die  Provinz Bari, im südlichsten Zipfel Italiens, ganz unten im Stiefelabsatz, und ist auch heute außerhalb dieses Gebietes kaum bekannt. Hier, mittig zwischen dem Adriatischen und dem Ionischen Meer, entwickelte sich die Pferderasse der Murgesen, welche die charakteristischen Merkmale ihres Lebensraums in ihrem Wesen widerspiegelt: das Klima der Murge ist von kalten Wintern und trockenen Sommern geprägt, welche dieser Rasse ihre Stärke und Widerstandsfähigkeit verleihen. Die karstige Felsenlandschaft, in der die Pferde komplett frei ihre ersten Lebensjahre in der Herde genießen, gibt ihnen ihre Trittfestigkeit, Balance und Ausdauer.

Als direkter Nachkomme der legendären Neapolitaner reichen die Wurzeln der Murgesen bis ins 13te Jahrhundert zurück, auf die legendären Streitrösser des Stauferkaisers Friedrich II. , der von 1212-1250 über das Heilige Römische Reich herrschte. Auf der Suche nach dem idealen Streitross orderte er damals an, Pferde in den harten Landschaften der Murge zu züchten, um Rösser mit besonders starken Beinen und Hufen zu bekommen und gründete daraufhin 3 Gestüte in diesem Gebiet, auf denen er mit großer Leidenschaft Murgesen züchtete.

Heute gibt es 3 bedeutende Hengststämme: Granduca, Nerone und Araldo.

 

 

Dieses Exterieur ist bei dem Murgesen noch heute gut zu erkennen.
Bei mittlerer Größe (Stuten 150-162cm, Hengste 155-168cm) stellt er ein derbes Wirtschaftspferd dar. Der Kopf ist hierbei sehr groß, geramst und wird von einem extrem kräftigen und hoch aufgesetzten Hals getragen, die Augen sind groß und ausdrucksstark, was auf ihren freundlichen Charakter und ihre Arbeitsbereitschaft hindeutet. Nach Rassestandard ist die Brust groß und breit, der kompakte Rumpf breit und tief, der Rücken beinahe horizontal und die Kruppe muskulös und abgeschlagen.
Als besonderes Rassenmerkmal sind die Beine nach wie vor sehr stabil mit großen Gelenken, die  Hufe schwarz mit extrem festen Horn.

Murgesen gibt es ausschließlich als Rappen ohne jegliche Abzeichen, sowie als Mohrenkopfschimmel, welche jedoch nur etwa 3% der Population ausmachen.

Der Murgese gilt in seinen Bewegungen als gebunden, trittsicher und ausdauernd, seine Reiteigenschaften sind hervorragend, insbesondere befähigt ihn sein kompakter Aufbau zu hoher Versammlung, sein Charakter soll laut Zuchtziel von ausgeglichenem und lebhaftem Temperament sein. Sie sind sehr gutmütig, gepaart mit einer hohen Arbeitsbereitschaft, Lauffreude und Intelligenz.

Aufgrund dieser Eigenschaften sind sie als extrem vielseitige Pferde bekannt: In Italien als Forst- und Polizeipferde genutzt sind sie hervorragende Freizeitpartner, aber auch durch ihre Versammlungsfähigkeit für den Dressursport sehr gut geeignet.

Sie sind ausgeglichene Kutschpferde und wendige und schnelle Partner in der Working Equitation.

Rundum ein wahrer Allrounder!